Und wieder möchte ich euch heute ein Buch vorstellen, das schon eine Weile sein Dasein auf meinem SuB gefristet hat, ohne dass ich es geschafft hätte, es zu lesen …
Eigentlich habe ich um den Jahreswechsel herum schon einmal einen Anlauf genommen, aber es sollte damals wohl nicht sein :).
1. Welches Buch hast du gerade vom SuB befreit?
“Toter geht’s nicht” von Dietrich Faber. Das Buch ist der erste Teil einer Reihe, von der es aktuell vier Bücher gibt, ein fünfter Band ist für dieses Jahr angekündigt. Den Autor selbst dürften einige wohl auch durch seine Kabarattprogramme kennen, mir war er allerdings bisher unbekannt …
Klappentext:
Irgendwann ist Sense!
Faschingsumzug im Vogelsberg: Jubel, Trubel, Heiterkeit, und am Ende wird ein Mann erschlagen. Der Tote war verkleidet: als Tod.
Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann passt das überhaupt nicht. Er ist nämlich am selben Tag von seiner Frau verlassen worden und muss nun nicht nur einen Mord aufklären, sondern sich auch um Kinder, Haus und Hund Berlusconi kümmern. Wobei nicht ganz klar ist, was mehr schlaucht: die Suche nach dem Täter, der Alltagskampf mit einer schwer pubertierenden Tochter oder die Frondienste in der Kindertagesstätte «Schlumpfloch».
Die Ermittlungen in Sachen Sensenmann führen direkt in die Schattenwelt der mittelhessischen Faschingskultur, zum Stimmungsmusiker Herr Bärt, der mit dem Schlager “Lass uns fummeln, Pummel” zu zweifelhaftem Ruhm gelangt ist. Sie führen außerdem zum depressiven Sohn des Toten, zu schrecklichen Comedy-Galas, jahrzehntelang totgeschwiegenen Schweinereien, mancherlei Liebeswirrungen, einem Verhör in einer finnischen Feng-Shui-Sauna und am Ende zu einem so dramatischen wie überraschenden Finale.
2. Warum ist das Buch auf deinen SuB gewandert?
Das Buch fand seinerzeit seinen Weg als Geschenk zu mir. So nach dem Motto: “Lies das, das wird dir gefallen”. Nachdem ich aber in der richtigen Stimmung für einen Regiokrimi sein muss, machte es sich das Buch erst einmal auf meinem SuB gemütlich …
Einen ersten Anlauf habe ich – wie bereits erwähnt – schon zu Beginn dieses Jahres genommen, dann kamen aber andere Bücher (mehrere Rezi-Ex) dazwischen, die zuerst gelesen werden mussten / sollten / wollten.
3. Weshalb hast du es jetzt gelesen?
Gute Frage. Challenge war dieses Mal keine dafür ausschlaggebend, aber ich hatte Lust auf etwas Kurzes und Lustiges – und die ersten dreißig Seiten ließen sich schon beim ersten Mal gut lesen!
4. Was hat dir an dem Buch gefallen / nicht gefallen?
Vordergründig ist das Buch ein Krimi. Ein Kommissar, ein Toter und die Frage “Wer hat’s getan” – das sind die klassischen Zutaten. Was man allerdings nicht tun sollte, ist, mit zu hohen Erwartungen an den Krimi-Anteil in diesem Buch heranzugehen. Als reinen Krimi gibt es bestimmt bessere Bücher.
Die Stärke dieses Buch sehe ich persönlich in der Fähigkeit des Autors, “dem Volk aufs Maul g’schaut” auf unterhaltsame Weise umzusetzen. Er beherrscht es meisterlich, menschliches Verhalten zu charakterisieren und ein klein wenig zu übertreiben. Daraus ergeben sich viele kleine Szenen, die zur Aufklärung des Krimis zwar eher wenig beitragen, die nichtsdestotrotz aber wirklich mit einem Grinsen im Gesicht zu genießen sind.
Fabers Held Bröhmann ist außerdem endlich mal ein ganz normaler Held, einer, der Probleme mit seiner Familie hat (Als ob seine Teenie-Tochter nicht schon anstrengend genug wäre, verlässt ihn auch noch seine Frau), der eigentlich gar nicht unbedingt Polizist sein will (es aber nur seinem Vater zuliebe geworden ist) und dem daher der Tote beim Karneval eher ungelegen kommt.
Ein weiterer Pluspunkt stellt der Dialekt dar: Es ist am Anfang zwar ein bisschen gewöhnungsbedürftig, den hessischen Dialekt vor sich geschrieben zu sehen, aber man gewöhnt sich dran – und mit der Zeit macht es wirklich Spaß. Wer es also wirklich richtig schön mit Lokalkolorit mag: “Toter geht’s nicht” ist dafür genau das Richtige!
Ich habe mir außerdem sagen lassen, dass die Hörbücher hier ebenfalls sehr zu empfehlen sind, weil dadurch der Dialekt noch besser wirkt. Das werde ich nun mit dem zweiten Teil der Reihe – “Der Tod macht Schule” – nachprüfen :).
5. Wie hast du das Buch bewertet?
Ich habe mich für vier Sterne entschieden, weil mich das Buch wirklich gut unterhalten konnte.
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